"Welcome to the real world"

Im Hirngespinst Hauptquartier materialisieren sich einzelne Gedanken zu komplexen Ideenkonstruktionen. Hier kollidieren Realitäten, entstehen Kurzgeschichten, Gedichte, banale Anekdoten, Schlemmertests, Kino-/Film-/Restaurantkritiken, Hörsaalgezwitscher, sowie allerlei anderes Zeug...

Dienstag, 2. November 2010

Medieneinträge und "Die Deutschen"

Nachdem ich mir gestern die letzten vier Teile der 2008 für das ZDF produzierten Dokumentationsreihe "Die Deutschen" angesehen habe, konnte ich die halbe Nacht nicht Schlafen. Die ganze Zeit über schwebten mir die Taten all jener Männer und Frauen im Kopf herum, welche in dieser Serie gezeigt wurden (Robert Blum, Bismarck, Wilhelm II., Luther, etc.).
Im Prinzip ging es die letzten 150 Jahre deutscher Geschichte doch um ein Thema (1933-1945 ausgenommen):
die langsame und schwierige Demokratisierung des deutschsprachigen Raumes vor 1945. Wie fabelhaft wäre es doch gewesen, wenn sich entweder das Kaiserreich oder die Weimarer Republik bewährt hätten? Vielleicht wäre ja irgendwann ein demokratischer Freiheits- und Gleichheitsgedanke im Sinne der alten Werte und Institutionen möglich geworden?
Geschichte ist doch etwas faszinierendes.

Jedenfalls wäre dies auch ein gutes Thema für den Trierer Medienblog. Wie das Fernsehen, oder generell moderne Medien, Künstler in ihrer Arbeit und Schaffenskraft beeinflussen.
Nicht, dass ich mich selbst als solchen betrachte, aber nach der Doku wollte folgende Dichtung einfach nicht ruhen und unbedingt raus aus meinem Kopf. Und ja der letzte Teil ist eine Abwandlung der Nationalhymne. :D



Einigkeit und Recht und Freiheit

Einigkeit, Recht und Freiheit;
wie schön ist dieser Worte Klang.
Ach gält doch bloß für alle Gleichheit
und zögen wir am selben Strang.

Hinfort, wünscht ich mit all den Grenzen,
hinfort, wünscht ich mit all dem Streit!
Hinfort, wünscht ich mit all den Lenzen,
die nie gelernt aus alter Zeit. 

Wer einig ist, der kommt vorran!
Der kann es schaffen, Mann für Mann;
mit aller Kraft, das Recht zu bringen
all jenen die in Knechtschaft singen:

"Von Freiheit, Gleichheit träumen wir!
Doch Hunger, Armut hält uns hier.
Wo Reiche schmausen Tag für Tag
und niemand uns beachten mag.
Vor Pest und Tod wir schreien schon,
doch niemand hört wohl uns'ren Ton."

Einigkeit, Recht und Freiheit...
Wie schön wär es auf dieser Welt?
Stellt euch nur vor - die ganze Menschheit,
wie sie fest zusammenhält.

Von Kapital und Akkumulation,
was weiß denn da der Arme schon?
Das Geld uns doch zur Leistung treibt!
Und mancher fragt zur selben Zeit:

"Was tue ich? Was mach' ich bloß?
Wie werd' ich diese Fesseln los?"
Durch Einigkeit - die Kette springt
und Arm und Reich zusammensingt:

"Das Recht zur Freiheit uns gegeben;
von heute an für alle Zeit!
Nie wieder soll in uns'rem Leben,
hier herrschen die Uneinigkeit!"

Denn Einigkeit und Recht und Freiheit,
das sind des Glückes Unterpfand.
Drum' lasst uns alle danach streben
brüderlich mit Herz und Hand.

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